Bericht: Mein erster 3D-Drucker. Ein Creatr von Leapfrog.

Am Mittwoch den 6. November war es endlich soweit. Das Speditionsunternehmen, welches Leapfrog beauftragt hat mir meinen 3D-Drucker auszuliefern, brachte mir eine grosse Holzkiste.

Ca. 60 kg schwer was die Kiste mit allem Inhalt. Das auspacken ging erstaunlich einfach. Vier schrauben lösen, Deckel öffnen und alles herausnehmen (in ständiger Begleitung und Mithilfe meiner zwei Katzen).

Ich war erstaunt über die grösse des Druckers. Dachte der 3D-Drucker wäre kleiner. Die Verarbeitung des ganzen Druckers ist sehr solide und macht einen guten Eindruck.

Der Creatr hat einen USB-Anschluss und das war es auch schon.

Jetzt geht es daran den Creatr an seinen neuen Platz zu stellen und anhand der Anleitung von Leapfrog einzurichten.

Die Anleitung von Leapfrog ist auf der Webseite zu finden unter Support->Installation: https://www.lpfrg.com/support/installation/

Dies sollte auch gelesen werden. Zum Handbuch von Leapfrog: https://lpfrg-tensheep.netdna-ssl.com/content/images/2012/04/Leapfrog-3D-Printers-Creatr-Manual-Windows-1.0.1.pdf

Ein kleiner Tipp für Neulinge bevor ihr mit dem drucken beginnt. Lest die Einstellungen des Slic3rs kurz durch um ein besseres Verständnis der Einstellungen zu bekommen. Hier der Link zum Handbuch: http://manual.slic3r.org/

Ich bin momentan fleissig am drucken und lerne bei jedem fehlerhaften Teil dazu. Ich hatte bis jetzt mehr misslungene Teile als brauchbare. Doch einige konnte ich gebrauchen. Man muss den 3D-Drucker und vor allem die Temperaturen für das Filament zuerst kennenlernen. Mein grösstes Problem ist das der erste Layer richtig haftet (siehe http://manual.slic3r.org/FirstPrint.html#the-important-first-layer) und sich das Bauteil danach nicht ablöst bei mehrstündigem Druck. Ich habe den Trick mit dem Haarspray ausprobiert (siehe http://www.3deee.ch/?p=335)  und das scheint ganz gut zu funktionieren. Ebenfalls hilft das erhöhen der Temperatur für den ersten Layer.

Wer gute Qualität will, muss Geduld haben. Wer die Einstellungen für mehr Infill oder Perimeter (Wändstärke) massiv erhöht, um zum Beispiel ein Teil herzustellen durch das man mit einer Bohrmaschine bohren kann, der muss mit langer Druckzeit rechnen. Ebenfalls je grösser das Bauteil desto länger geht es. Zusätzlich hat auch das “Infill Pattern” (Muster) eine Auswirkung auf die Dauer.

Ein weiteres Problem ist das die Bauteile teilweise “not manifold” sind. Auch Modelle die man bei Online Portalen wie http://www.thingiverse.com/ oder http://www.shapeways.com/ herunterladen kann.  Dies bedeutet das die Struktur ein Loch hat oder die Faces falsch ausgerichtet sind bzw. sich überlappen. Ein druckbares Modell muss “Wasserfest” sein, also geschlossen. Um ein STL-Datei zu testen und Fehler automatisch korrigieren zu lassen gibt es ein Programm Namens netfabb. Die Basic Version reicht da aus um Reperaturen vorzunehmen. Diese Version kostet nichts und ist hier zu finden: http://www.netfabb.com/downloadcenter.php?basic=1.
Es ist auch nicht gut wenn ein 3D-Modell unnötig komplex ist. Wenn ein Bauteil mehrere 1000 Dreiecke besitzt, braucht der Slic3r umsolänger alles in G-Code umzurechnen. Da muss man überlegen das Bauteil nicht vorhergehend zu optimieren und zu vereinfachen, weil der 3D-Drucker nur ein gewisses Level an Details auch wirklich drucken kann. Dies hängt von der Genauigkeit des 3D-Druckers ab.
Wer ein geeignetes Programm dafür sucht, sollte sich Blender anschauen. Ich brauche selber Blender und nach ein wenig Übung hat es mir das Programm sehr angetan. Ich habe mir einige gratis (http://www.blender.org/support/tutorials/) und kostenpflichtige (http://www.blender3d.org/e-shop/) Lernvideos heruntergeladen bzw. angeschaut und kann nun schon recht gut eigene 3D-Objekte modellieren und “non manifold” STL-Dateien fixen. Blender gibts hier: http://www.blender.org/

Ein paar Eindrücke von meinem ersten gelungenen Druck. Hier habe ich ein 3D-Modell von thingiverse heruntergeladen und gedruckt:

Alles in Allem bin ich begeistert vom 3D-Druck. Es hat grosses Potential. Das Prinzip ist sehr einfach und doch muss man viel lernen und Erfahrung sammeln um ein Bauteil gut hinzukriegen. Mit der Zeit wird man immer besser.

Wer Fragen an mich hat, der soll einfach schreiben als Kommentar oder per Email (die ihr unter “About Me” findet).